Sonntag, 3. Februar 2013

Weihnachten und Silvester an der Küste

In den letzten Wochen habe ich so viel erlebt, dass ich gar keine Zeit hatte, darüber zu berichten. Das versuche ich jetzt mal nachzuholen.
Weihnachten und Neujahr in einem Land ohne Schnee, Weihnachtsmarkt oder Glühwein. Kein Frieren in der Kälte, die Leute, mit denen man sonst immer feiert, sind grad auch nicht in der Nähe... Was macht man also? In den Urlaub fahren und am Strand feiern! Gar nicht mal so schlimm :)
Nicht nur ich sondern auch ein paar andere Freiwillige haben so oder so ähnlich gedacht. Somit fuhren Jonas, Lena und ich am 21.12.2012 mit dem Zug nach Mombasa (3. Klasse; man muss ja sparen).
In Kenia ist das Zugfahren übrigens viel weniger verbreitet, als in Deutschland. Es gibt eine Gleisstrecke, die von Kisumu (Westkenia) über Nairobi bis nach Mombasa reicht (Ostkenia). Zum Reisen werden dann eher die vielen Reisebusse genutzt, die in die verschiedenen Städte fahren und auch schneller sind als der Zug.

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Am Bahnhof

Aussicht aus dem Zug am nächsten Morgen

Nach einer ziemlich langen Nachtfahrt kamen wir schließlich in Mombasa an, von wo wir dann mit einem Matatu nach Mtwapa in das Hostel "The Beach" gefahren sind. Direkt am Strand, wie man sich bei dem Namen schon denken kann. Dort haben wir dann noch ein paar andere Freiwillige und deren Freunde und Geschwister aus der Heimat getroffen, die gerade zu Besuch in Kenia waren.

Die Beachbar...

...mit wunderschönem Ausblick auf das Meer, die Korallenriffe und Mangroven

Der schönste Strand, den ich je gesehen habe

Die nächsten Tage haben wir dann hauptsächlich damit verbracht, die schöne Aussicht zu genießen, einfach zu entspannen, baden, essen, dabei Leute kennenlernen, die sich am Strand und in der Bar so aufhielten. Zwischendurch waren wir mal einkaufen oder sind nach Mombasa gefahren, eine Stadt, die mir ziemlich gut gefällt und wo ich immer wieder gerne hinfahre. Weihnachten haben wir übrigens bei einem leckeren gemeinsamen Dinner am Meer gefeiert.

Chillen und Kaffeetrinken mit Meerblick

Viele Gerichte an der Küste werden mit Kokosmilch zubereitet.
Ich bin mittlerweile ein echter Fan von Küstenessen :)

Sonnenuntergang

Irgendwie war die Motivation, abends auszugehen, bei uns nicht so groß (bei über 30 Grad kein Wunder), also haben wir abends oft ein Lagerfeuer am Strand gemacht und dabei gefeiert. Das war immer ganz cool, weil dabei viele unterschiedliche Leute zusammenkamen. Eines Abends, als die Stimmung sehr gut war, haben wir sogar alle gemeinsam einen Feuertanz gemacht. :) Davon existieren leider keine Fotos mehr, weil meine Kamera anschließend von der Flut ergriffen wurde. Ist aber alles in meinem Kopf abgespeichert.

Lagerfeuer am Strand (gabs auch manchmal in größerer Version)

Mtwapa Crew

Am letzten Tag sind wir zu den Ruinen einer ehemaligen Moschee gegangen, die in einem Wald ganz in der Nähe unseres Hostels waren. Dort hat uns ein Guide erklärt, was die einzelnen Teile der Ruinen früher mal dargestellt haben und uns einiges über ihre Geschichte erzählt. Außerdem wurde dieser Ort schonmal für ein Musikvideo genutzt, was ich mir später zurück in Nairobi natürlich direkt bei Youtube angesehen habe ;) Wer mal gucken will: http://www.youtube.com/watch?v=AcRd4IZH0hw

Ruinen in Mtwapa


Erstmal ne Runde klettern


Abends hab ich mich dann von den Leuten in Mtwapa verabschiedet und bin mit einem Lieferwagen, der zufällig in dieselbe Richtung wie ich musste, mit Sack und Pack nach Kilifi weitergezogen, wo am selben Morgen bereits eine ganze Truppe Weltwärts-Freiwilliger eingetrudelt war. Dort begann dann sozusagen der zweite Teil des Urlaubs. In Kilifi hatten wir ein Haus, in dem es eine Bar, Kochmöglichkeiten, Kühlschränke, etc. gab. Draußen hatten wir sogar einen Pool. Ich bin allerdings lieber im Meer schwimmen gegangen, was nur ein paar Minuten Fußweg durch einen ziemlich idyllischen und dschungelartigen Wald entfernt war. Draußen gab es einen Zeltplatz, auf dem wir dann unsere Zelte aufgebaut und geschlafen haben.

Unsere geräumigen 5***** Appartments...

 
...selbstverständlich mit Meerblick



Bambusdusche im Grünen

In Kilifi war unser Urlaubsverhalten etwas aktiver als das in Mtwapa. Am ersten Morgen sind wir mit einem Boot zum Schnorcheln rausgefahren. Das Wasser war superklar und man konnte viele Fische in ganz vielen unterschiedlichen Farben sehen. Wunderschön und echt interessant, sich die Unterwasserwelt mal live anzugucken. Es war wie bei "Findet Nemo" und vor allem "Dory" war häufig vertreten. ;)

Wir haben auch einen Tagesausflug nach Mombasa gemacht. Immer wieder schön!


Swahili Old Town

Mittagessen im Rozinas Restaurant in der Old Town

Ausblick aufs Meer



V.l.n.r.: Celsea, Annika, Svenja, ich und Anna

An Silvester sind wir morgens nach Watamu zu den Gedi Ruinen gefahren. Die fand ich echt beeindruckend. Die Ruinen entstammen einer portugisischen Communitiy und haben eine echt interessante Geschichte. Es gab auch ein Museum, in dem ausgegrabene Dinge ausgestellt wurden, die einiges über die Swahili-Kultur verraten. Im Laufe der Zeit sind dort viele Bäume gewachsen und man sieht Affen überall herumturnen, was diesem Ort eine echt tolle Athmosphäre verleiht.

Ein paar Infos

Modell von den Ruinen

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Ein Baobab (Affenbrotbaum)

Gedi Ruinen

Eine Art Parasitenbaum. Dieser lebt von den umliegenden Bäumen und sieht deshalb auch so aus, als würde der Stamm aus vielen Ästen bestehen







Ein schattiges Plätzchen zum Abhängen :)


Und ein Gruppenfoto zum Abschluss darf natürlich auch nicht fehlen.

Wie bereits erwähnt, wird an der Küste viel mit Kokosmilch gekocht. Auf dem Rückweg von den Gediruinen sind wir an einem Berg von Kokosnussschalen vorbeigefahren. Diese eignen sich übrigens gut als Feuerholz (zum Beispiel für nächtliche Feuertänze am Strand).

Ein "paar" Kokosnussschalen

Als wir nach unserem Ausflug wieder im Hostel in Kilifi ankamen, ging es auch schon los mit Schickmachen für den Silvesterabend. Das Hostel hat ein Buffet organisiert, unter anderem mit verschiedenen gegrillten Gemüsesorten. Superlecker! Danach haben wir uns an den Pool gesetzt, Musik gehört und uns eingestimmt für die kommende Party. Irgendwo auf einem Berg ganz in der Nähe wurde ein Zelt aufgebaut und verschiedene Dj's haben Elektromusik gespielt. War echt ein super Abend!

V.l.n.r.: Lena, ich, Svenja und Anna

Einstimmen für die Party

Elektroparty auf einem Berg

Am 2.1 bin ich dann mit ein paar anderen mit dem Bus zurück nach Nairobi gefahren, wo eine Woche später die Schule wieder losging und meine fast zweimonatigen Ferien damit beendet waren. Nach dem Küstenurlaub kam mir Nairobi mit ca 20° C +- übrigens ziemlich kalt vor. Allerdings sind nach ein paar Tagen Arbeit meine Eltern nach Kenia gekommen, weshalb ich mir noch ein bisschen extra-frei genommen hab, um ihnen Nairobi zu zeigen, eine Safari zu machen und mal wieder an die Küste zu fahren : ) (Davon werd ich dann im nächsten Eintrag berichten). Ist einfach zu schön dort. Ich fahr immer wieder gerne hin, allerdings bin ich auch froh, dass ich in Nairobi lebe und nicht an der Küste. Ich glaube zum Arbeiten wäre es mir dort einfach zu heiß und außerdem würde es mich stören, in einem Urlaubsort zu leben und ständig für eine Touristin gehalten zu werden, was in Nairobi nicht der Fall ist. In Nairobi leben und an der Küste Urlaub machen find ich echt ziemlich gut und ich bin froh, so wie es ist.