Nach einem sehr traurigen Abschied ging es abends am
Donnerstag dem 06.09.2012 vom Frankfurter Flughafen los nach Abu Dhabi, wo wir
nach ca. drei Stunden Aufenthalt weiterflogen nach Nairobi. Dort wurden wir von
zwei Mitarbeitern der Patnerorganisation CIVS abgeholt und mit einem Bulli in
das Hostel in Buruburu gebracht, in dem
wir während der ersten Woche ein Einführungsseminar mit mehreren Weltwärts-Freiwilligen haben. Nach
einer langen Nacht, in der wir erstmal Schlaf nachgeholt haben, machten wir heute
eine Stadttour. Unsere Ansprechpartner von CIVS stellten uns die Aufgabe, Fotos
von verschiedenen Dingen zu machen, z.B. einer Security Person, einem Touristen,
einem großen Baum, einer Person mit traditioneller afrikanischer Kleidung
etc. Dazu fuhren wir mit einem Bus in
das Stadtzentrum. Die Bustour war ein war ein echtes Abenteuer. Ich war total
überwältigt von den ganzen Eindrücken, den unglaublich vielen Menschen auf den
Straßen und Wegen und dem dichten und für Außenstehende chaotisch wirkende Verkehr
(Siehe Videos). Auch der Linksverkehr
ist eine wirkliche Umstellung. Ich hatte ständig das Gefühl, dass wir nicht auf
der richtigen Spur zu fahren, was bei diesem dichten Verkehr echten
Nervenkitzel bedeutete. In der Stadt angekommen fuhren wir mit dem Aufzug auf
einen Turm, von dem wir eine super Aussicht hatten. Außerdem waren wir in einem Safaricom Shop
und haben uns bei einer sehr netten Verkäuferin mit Simkarten und Internetsticks
ausgestattet. Viele Menschen in der Stadt sind meiner Ansicht nach recht modern
und schick gekleidet. Das ist mir vor allem dann aufgefallen, als ich bei der
Suche nach einer Person mit traditioneller afrikanischer Kleidung für die
Foto-Challenge ziemlich erfolglos blieb.
Alles in allem habe ich die vielen Eindrücke heute noch
nicht komplett verarbeitet, kann aber sagen, dass ich mich im Moment sehr wohl
fühle und froh bin hierzusein und dass ich mir im Moment echt gut vorstellen
kann, in den nächsten 11 Monaten hier zu leben.
Am Sonntag waren wir nach einem kurzem Input im CIVS-Büro
bei einem kenianischen Fußballspiel. Die Gore Mahia, eine Mannschaft aus
Nairobi, spielten gegen eine andere kenianische Mannschaft, deren Name ich
nicht kenne. Der Besuch des Spiels war eine sehr eindrückliche Erfahrung. Ich
kam mir etwas unwohl dabei vor, dass wir an der langen Schlange vorbeigehen
konnten und nicht anstehen mussten. Auch während des Spiels standen wir bei den
Zuschauern sehr im Mittelpunkt. Viele Menschen kamen auf uns zu, gaben uns die
Hand, stellten sich vor und erzählten uns Dinge über sich oder riefen uns
einfach „Mzungu“ zu, was soviel bedeutet wie Europäer. Andere boten uns etwas zu essen an, grüßten
uns oder wollten Fotos von uns machen. Dabei wurde mir bewusst, welche
Sonderrolle wir hier zu haben scheinen. Ansonsten fielen mir viele Parallelen
zu deutschen Fußballspielen auf. Die Fußballfans hatten das Mannschaftstrikot
an, Fanartikel, Trillerpfeifen, Vuvuzelas und was man in Deutschland sonst noch
so von Fußballspielen kennt. Die Stimmung wirkte auf mich sehr ausgelassen, die
Leute haben gefeiert, vor allem, als die „Gore“ ein Tor schossen.
Auf dem Rückweg gingen wir noch zum „Tuskys“, einem
riesigen Supermarkt. Ich war überrascht über die riesengroße Auswahl. Auf vier
Stockwerken kann man dort quasi alles kaufen, was das Herz begehrt, Klamotten, Moskitonetze,
Möbel, Elektrogeräte, Hygieneartikel, Lebensmittel und Vieles mehr.